Roman, 2022.

LĂ€ngst sind virtuelle Welten genauso real wie die Lebenswelten virtuell. Conny lebt in einer kleinen ­KĂŒstenstadt, in der sie mit ihren Freunden Nikita und Wolfgang aus angeschwemmtem MĂŒll Drogen destilliert. In der einst marktmĂ€chtigsten VR namens Avalon, die lĂ€ngst nicht mehr gewartet wird, lernt sie den großen Vogel Marlo kennen. Zusammen mit ihren Freunden machen sie sich auf, um nach der letzten Kopie der sowjetischen Utopie-VR Arkadi 3 zu suchen, in der das Licht weich und das Leben noch weicher ist – wĂ€hrend immer mehr ­Menschen auf der Suche nach der reinen ­Wirklichkeit in den tiefen Pools der »Neuen Immersion« verschwinden.


»Die RealitĂ€t kommt« ist ein zutiefst gegenwĂ€rtiger Roman, der von der Digitalisierung noch jeden GefĂŒhls erzĂ€hlt, aber auch davon, dass »unter all den Schichten aus Lethargie noch ein Herz schlĂ€gt«.

Nominiert fĂŒr den Deutschen Popliteraturpreis, den Rauriser Literaturpreis und den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar.

Die RealitÀt kommt

Eine mit Wurmlöchern durchschossene Spiegelachse durchzieht dieses Buch, aber die miteinander verbundenen Seelenlandschaften wirken fluoreszierend aufeinander ein: Astralkörper wechseln die Dimension, Avatare verlieben sich, melancholische Mischwesen befragen das Universum. Wenn es das Gegenteil von Doomscrolling gibt, ist es dieser Roman.
– Joshua Groß

Die RealitĂ€t kommt ist eine literarische Überschuss­maschine. Das Hirn kommt den Augen beim Lesen kaum hinterher. I.V. Nuss leitet den glitch turn der deutschsprachigen Literatur ein. 
– Juan S. Guse

Absurd, vulgĂ€r, poetisch, verwirrend. 
– Daniel Grabner, FM4

Dieser Roman [dĂŒrfte] definitiv zum Besten gehören, was die deutschsprachige Science-Fiction derzeit zu bieten hat.
– Florian Schmid, nd 

I.V. Nuss [zeigt] ihrer Leserschaft in ihrem ersten Roman, was Fabulierkunst ist. â€șDie RealitĂ€t kommtâ€č ist durchgeknallt, ĂŒberfordert seine Leser*innen und platzt vor skurriler Fantasie.
– Nadine Kreuzahler, rbb Inforadio   

[D]ie Überstimulation ist bei Nuss Programm. Am besten, man lĂ€sst sich einfach treiben durch dieses mal nachdenklich-melancholische, mal trashig-absurde Gebilde, angesiedelt irgendwo zwischen Computerspiel, surrealer Traumprosa, Fanfiction und philosophischem Essay.
– Anja KĂŒmmel, Tagesspiegel

» ein sprachlich beeindruckendes literarisches Werk
 eine neue quirlige Stimme!«
– Ralf Steinberg, Fantasyguide

I.V. Nuss gelingt es (
), in ihrem Roman vom Scheitern einer voll digitalisierten kapitalistischen Welt zu erzÀhlen, ohne in einen technophoben und kulturpessimistischen Duktus abzudriften.
– Emilia Kröger, Frankfurter Allgemeine

Trotz des omniprÀsenten Zerfalls von RealitÀten betreibt Nuss keine Kollapsologie mit literarischen Mitteln, sondern verfasst eine Art von »Collaps Porn«, in der Server von zÀrtlichen Rehen und brennenden Palmen trÀumen und nicht ein Weltuntergang, sondern diverse WeltuntergÀnge bildreich imaginiert werden.
– Natalie Moser, Frankfurter Hefte

Mit großer Melancholie und der großen Geschwindigkeit mehrerer gleichzeitig geöffneter Tabs erzĂ€hlt I.V. Nuss davon, wie sich die RealitĂ€t an ihren RĂ€ndern anfĂŒhlt. Dabei bleibt sie auch der Ästhetik des Internets verhaftet: Es gibt keine Ziele mehr, aber sehr viel Zeit. (
) Der Cyberspace ist soft, kalt, plĂŒschig, und sehr einsam.
– Nathalie Eckstein, Theater der Zeit

Eine glitchy Dystopie, die Queerness, Witz und WĂ€rme mit ĂŒberbordender Dunkelheit verbindet: Das DebĂŒt Die RealitĂ€t kommt von I.V. Nuss geht in die Vollen.
– Stefan Diezmann, Poesierausch

Mit Verve stĂŒrzt sich Nuss in all die kleinen und großen MöglichkeitsrĂ€ume, die der Zusammenbruch hegemonialer, heteronormativer Regelsysteme und Wahrnehmungsstrukturen eröffnet, was den Text zu einem ausgesprochen queeren, und trotz aller dystopischer Elemente auch ziemlich hoffnungsvollen macht.
– Anja KĂŒmmel, Sissy Mag

Grenzen- und Haltlosigkeit herrschen in jedem Zipfel des Romans. Wer diesem Horror standhĂ€lt, wird mit einer immensen Lust am Fabulieren und einer grotesken Komik belohnt, die nicht nur das Hirn des Lesers auf Hochtouren bringen, sondern eine Utopie streifen, in der jede RealitĂ€t fragil ist. 
– Jens Winter, Jungle World